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Schule ohne Klassenraum – Lernen auf Distanz

Mit Start der Schulschließungen

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Update:
22.04.2020: Lambertusschule Grundschule Ascheberg, Struktur geben und Lerninhalte bereitstellen
Virtuelles Klassenzimmer für den dritten Jahrgang mit integriertem Wochenplan

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Vielleicht ist es ihnen auch so ergangen? Mit Start der Schulschließungen in Nordrhein-Westfalen ist unser digitales Postfach voll gelaufen. Unzählige Mails zu Produkten und Tools, die das digitale Lernen erleichtern, zu Link- und Materiallisten, zu Webinaren und zu vielen anderen Unterstützungsangeboten haben uns erreicht.

Klar strukturierte Beratung, nützliche Einschätzungen und schnelle Antworten aus Sicht der Medienberatung – das hat uns beschäftigt und zum Teil auch überfordert. Nachdem sich die erste Aufregung gelegt, administrative Maßnahmen getroffen und Betreuungssituationen geklärt sind, möchten wir hier unsere Überlegungen mit Ihnen teilen.

Wir haben uns sehr bewusst entschieden, keine weitere Linksammlung zu erstellen, es gibt bereits (zu) viele. Das macht es für Sie nur noch schwieriger, weil die eine Linkliste auf die andere verweist. Es ist zudem eine Ressourcenverschwendung, wenn alle anfangen, eigene Listen mit Inhalten zu füllen.

Wir möchten Ihnen stattdessen nur drei Informationsquellen empfehlen, die wir kurz und kommentiert zusammenfassen. Zusätzlich zeigen wir Ihnen, wie an unseren Schulen das Lernen ohne Klassenraum aussieht.

Wir hoffen, diese Art der Unterstützung gibt Ihnen Orientierung und Sie finden Ideen bzw. bekommen Impulse für die kommende Zeit.

„Lernen auf Distanz“ im Medienzentrum: Maren Jakobs, Karin Nachtigall, Oliver Kasten, Norbert Kerst und Carsten Schellnock

Unsere Informationsquellen

Aus den vielen Angeboten haben wir drei Internetseiten ausgewählt, die für uns alle relevanten Informationen, didaktische Überlegungen und viele praktische Beispiele enthalten.

  1. Ministerium für Schule und Bildung
    Ein FAQ zum Umgang mit dem Corona-Virus im Schulbereich – offiziell und umfassend.
  2. Lernen trotz Corona!
    Mit diesem Wiki unter der Leitung der Pädagogischen Hochschule Schwyz bieten zahlreiche Expertinnen und Experten Hilfestellung und Unterstützung, wie Lernen trotz Corona in der Schule funktionieren könnte. „Wir verwenden absichtlich das Wort Lernen und nicht den Begriff Schule, denn es sagt niemand, dass in diesen ausserordentlichen Zeiten das bisherige möglichst 1:1 weitergeführt werden soll. Unser Ziel ist, dass Kinder und Jugendliche etwas lernen. Das eröffnet vielleicht ganz neue, der Situation angepasste Ansätze.“
  3. RESOURCES FOR TEACHING ONLINE DUE TO SCHOOL CLOSURES – the edublogger
    Ein Leitfaden, eine Zusammenstellung und Auswahl von gemeinsamen Themen und Ideen, die Lehrerinnen und Lehrer auf der ganzen Welt über soziale Medien und Blogs geteilt haben.

Kommentierte Zusammenfassung

Wir finden es sehr gut, dass die oben genannten Angebote keine Lösungsansätze aufzeigen, die nur zwei bis drei Wochen überbrücken, sondern Lernkonzepte in den Blick nehmen, die längere Zeit tragen.

Trotz der Vielfalt an unterschiedlichen Aspekten, Schwerpunkten und vertiefenden Informationen, gibt es aus unserer Sicht Gemeinsamkeiten, die wir als Grundvoraussetzungen für das Lernen auf Distanz ansehen.

In Kontakt bleiben

Kontakt ist auf der persönlichen und auf der inhaltlichen Ebene wichtig. Je jünger die Kinder, desto mehr sind sie auf persönlichen Kontakt angewiesen – Telefon, Brief, E-Mail, Chat, Videokonferenz

Praxis aus unseren Schulen

An der St. Georg-Schule erfolgt die Information der Eltern/Schülerinnen und Schüler zurzeit über Elternbriefe und, aktueller und flexibler, über die Homepage. 

Nach Schulschließung erhielten die Schülerinnen und Schüler zunächst ein „analoges Arbeitspäckchen“. Dieses wurde mit einem Anschreiben der Lehrkräfte versehen und in der Schule abgeholt. 

Eine Lernplattform zur Verteilung weiterer Infos/Materialien ist an unserer Schule, wie an vielen anderen Grundschulen auch, leider nicht vorhanden/eingerichtet. 

Das an der St. Georg-Schule praktizierte „selbstständige Lernen“  zahlte sich hier aus, denn jedes Kind konnte zunächst, wie gewohnt, in eigenem Tempo weiterarbeiten. Eine Rückmeldung über den Lernprozess erfolgte nur vereinzelt, da bisher schwerpunktmäßig der persönliche Kontakt gepflegt wurde und andere Kanäle eher selten.

Allerdings ist zu vermuten, dass die Kinder, je nach häuslichen Bedingungen, sehr unterschiedlich in ihrem Lernprozess unterstützt werden und daher auch sehr unterschiedliche Lernfortschritte machen.

Nach der ersten Woche des Lernens auf Distanz suchten auch die Lehrerinnen und Lehrer nach Möglichkeiten, untereinander in Kontakt zu bleiben (über Email und Messenger-Dienste hinaus) und Konferenzen oder Gespräche in Gruppen zu führen.

Auch der Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern fehlte uns. Das gemeinsame Lernen der Schülerinnen und Schüler miteinander war nun ebenfalls kaum möglich. 

Lernprozesse weiterhin einfach so „nach Hause zu verlagern“ und die Schülerinnen und Schüler isoliert und ohne Kommunikation mit der Lerngruppe arbeiten zu lassen, erschien uns problematisch.

Wir einigten uns auf folgende Maßnahmen: 

1. Neben dem weiterhin gepflegten Austausch in Form von Email/ Messenger besprechen die Lehrkräfte sich regelmäßig in Videokonferenzen/Chats. Wir nutzen dazu das Tool „Microsoft Teams“ (für Schulen kostenfrei für ein halbes Jahr, ein Angebot der Telekom).

2. Die Schülerinnen und Schüler erhalten regelmäßig aktuelle Informationen über eine browserbasiertes Pinnwand, deren Zugangslink per Mail an die Eltern verteilt wird. Darüber hinaus planen wir, auch Videochats mit Lerngruppen (anzubieten Teilnehmer, Inhalte, zeitlicher Umfang). Dazu wurden alle Eltern gebeten, eine Email-Adresse anzugeben, die für den Kontakt genutzt werden kann.

3. Möglichkeiten kollaborativen Arbeitens mithilfe digitaler Werkzeuge werden erarbeitet und vorgestellt/diskutiert.

Bevor es um den Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern bzw. den Eltern ging – die Eltern waren bereits informiert und die Kinder mit Aufgaben versorgt – war es zunächst einmal für die Kolleginnen und Kollegen (K. u. K.) der Ascheberger und Davensberger Lambertusgrundschule wichtig, miteinander in Kontakt zu bleiben oder zu kommen. Dafür mussten vorhandene Strukturen genutzt und einige neu geschaffen werden.

Technische Gegebenheiten

Die Lambertusschule hatte schon vor geraumer Zeit für jede Lehrerin und jeden Lehrer eine eigene dienstliche Emailadresse angelegt, die aber bislang noch nicht von allen genutzt wurde. Ebenso wurde vor einem Jahr das Angebot von Microsoft, Office 356, als kostenlose Möglichkeit für Schulen beantragt und installiert. Auch dieses wurde bislang noch nicht richtig genutzt, da es sich bei der kostenlosen Version um eine reine Online-Lösung handelt und viele Kollegen lieber die Programme fest auf ihren Rechnern haben wollten. Die Onlineversion des Officepaketes beinhaltet jedoch die App TEAMs, die nun dem Kollegium zur internen Kommunikation wichtige Dienste leistet.

Nachdem jede der 25 Lehrkräfte den Officezugang installiert und die App TEAMs ausprobiert hatte, wurden in den letzten Wochen schon zahlreiche Jahrgangsstufen-Videokonferenzen abgehalten. Die erste Videodienstbesprechung mit allen K.u.K. wurde von der Schulleitung für die Osterferien anberaumt.

Die Schule verfügt über einen Schulserver, der bislang als Share-Point für die K.u.K. genutzt wurde und auch von zu Hause aus zu erreichen ist. Der IT-Beauftrage der Gemeinde hat diesen Share-Point jetzt so konfiguriert, dass auch Eltern auf bestimmte Verzeichnisse von ihrem heimischen Rechner aus zugreifen können.

Kontakt mit Eltern und Schülern

Aufgrund der Größe des Kollegiums und der plötzlichen Schulschließung wurden anfangs keine Absprachen zum Kontakt mit den Eltern und Schülern getroffen. Es blieb keine Zeit, um Detailfragen zu diskutieren. Das Kollegium sollte nicht im engen Lehrerzimmer länger als nötig zusammensitzen. Wichtig war, dass alle Kinder mit Arbeitsmaterialien für Zeit bis zu den Osterferien versorgt waren und das eine Notbetreuung für bedürftige Kinder organisiert wurde. So kam es, dass jede Klassenlehrerin ihren eigenen Weg suchte, um mit den Eltern oder den Kindern in Kontakt zu kommen. Diese Wege waren z.T. recht unterschiedlich: Einige nutzten den Postweg, andere vorhandene digitale Netzwerke der Klassenpflegschaften, wieder andere nahmen über Email, Telefon oder mit Hilfe von Videobotschaften Kontakt zu den Familien auf. Allen war wichtig, Präsenz zu zeigen und den Familien zu signalisieren, dass man ansprechbar sei.

Die vierten Klassen bspw. baten die Eltern, ihnen eine Emailadresse mitzuteilen, mit der eine schnelle und umfassende Kommunikation gewährleistet werden kann. Da jede Kollegin und jeder Kollege eine dienstliche Mailadresse hat, waren hier auch keine Probleme hinsichtlich Datenschutz und Datensicherheit zu erwarten.Nach der ersten Woche des Homeschoolings führten die K.u.K. der vierten Klassen eine Edkimo-Umfrage (edkimo.com) durch, die von den Kindern bzw. den Eltern niedrigschwellig auf dem Handy durchgeführt werden konnte und die entscheidende Hinweise zum Befinden und zur Lernorganisation der S.u.S. geben konnte. Nach Auswertung der Elternrückmeldungen wurden offene Fragen in einem Eltern- Kinderbrief zu Beginn der zweiten Woche geklärt.

Die Profilschule Ascheberg nutzt die Lernplattform Xscool, um einen Datenaustausch zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern zu ermöglichen. Diese Möglichkeit wurde bereits vor der Schulschließung zum Datenaustausch genutzt – die Nutzung aufgrund der aktuellen Situation aber deutlich intensiviert. 

Zu Beginn der Schließung mussten einige Hürden aus dem Weg geräumt werden. Dazu gehörten insbesondere fehlende und vergessene Passwörter. 

Außerdem musste sich das Kollegium gemeinsam mit der Schulleitung auf eine einheitliche Ordernstruktur einigen, um die Nutzung der Plattform übersichtlicher für die Schülerinnen und Schüler zu gestalten. 

Dabei hat sich das Kollegium auf folgenden Mindeststandard geeinigt:

  1. Jede Lehrerin und jeder Lehrer stellt Arbeitsmaterial zur Verfügung in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch, Französisch, Naturwissenschaften (in 9 und 10 in Chemie, Physik und Biologie), WP-Kurse.
  2. Das Arbeitsmaterial wird in die „Klassen“ bei XSCHOOL entsprechend hochgeladen. (Am besten mit Nummerierung, damit die SuS wissen, womit sie am besten anfangen…)
  3. Kurs-Lehrerinnen denken daran, dass die Kursaufgaben in jede entsprechende Klasse hochgeladen werden müssen (also GK Englisch 9a/9c muss in die Klassen 9a und 9c hochgeladen werden).
  4. Die Aufgaben entsprechen vom Umfang her dem, was an Unterrichtszeit zu veranschlagen ist.
  5. Die Aufgaben sollen so gestellt sein, dass auch Selbstkontrollmöglichkeiten greifen können.
  6. In einer ElternMail wird darauf hingewiesen, dass die Ausarbeitungen der SuS bei den Fachlehrer*innen abgegeben und bewertet werden, wenn die Schule wieder öffnet.
  7. Alle Lehrerinnen und Lehrer sind per ps-Adresse anschreibbar bei Lern-Problemen und fachlichen Fragen. Den Eltern werden dazu eure ps-Adressen nochmals mitgeteilt.

Nach der ersten Woche digitalem außerschulischem Lernen wurden der aktuelle Stand evaluiert und vom Schulleiter Jens Dunkel so beschrieben:

Die erste Woche Homeoffice für euch und die Schüler/innen ist vorbei und wir haben viele positive Rückmeldung zur Informationsweitergabe und der Materialpräsentation auf XSCHOOL erhalten. Vielen Dank für euer Engagement.Im Zuge dieser Rückmeldung wurde nochmal auf ein paar Korrekturen hinsichtlich des Aufgabenumfangs, sowie der Bereitstellung von Printmaterial hingewiesen. 

Die Hermann-Leeser-Schule hat mit der Lernplattform itslearning eine gute Basis, um gut in Kontakt zu kommen bzw. zu sein. Meine Schule nutzt von Beginn der Schulschließung an unterschiedliche Kommunikationswege. Zum einen gibt es Elternbriefe, Informationen über die Homepage, dienstliche E-Mails und den Messenger der Lernplattform. Nicht zuletzt telefonieren Lehrerinnen und Lehrer, um mit allen Schülerinnen und Schüler in Kontakt zu sein. Nun nach zwei Wochen ist die Akzeptanz der Lernplattform mit ihren Möglichkeiten der Information und Kommunikation so stark gestiegen, dass wir fast ausschließlich Nachrichten für die Schulgemeinschaft über den internen Messenger verschicken. Die Rückmeldungen der Eltern ermutigend uns und wir freuen uns besonders über die sehr positiven Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler, die den schnellen und direkten Kontakt zu ihren Lehrerinnen und Lehrern schätzen. Natürlich hatten wir einen holprigen Start, mit fehlender Performance, fehlenden Zugängen, u.a. Problemen. Mein Schulleiter Robert Schneider formuliert es so:

„Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen, nach einer weiteren Woche ohne Schulbetrieb an der Hermann-Leeser-Schule sind fast alle in virtuellen Klassenräumen angekommen. Die Aufgaben werden zum größten Teil zufriedenstellend erledigt und viele haben sich auch bereits daran angepasst, dass das Internet nicht immer perfekt funktioniert und nicht mehr nach einem herkömmlichen Stundenplan gearbeitet wird. Dennoch habe ich sehr viele positive Rückmeldungen von Schülerinnen und Schüler, von Eltern und von Kolleginnen und Kollegen bekommen. Die Situation ist momentan nicht einfach, aber wenn alles so weiter läuft bin ich sehr zuversichtlich, dass wir die Zeit gut überstehen werden.“

Struktur geben

Jetzt sind klare Zeitangaben und präzise Arbeitsaufträge wichtig – Checkliste, Stundenplan

Praxis aus unseren Schulen

Eine große Herausforderung für das Lernen zuhause ist die Auswahl und Verteilung der Lerninhalte durch die Schülerinnen und Schüler bzw. deren Eltern. Einige Eltern meldeten bereits zurück, dass das „Päckchen“ schon abgearbeitet sei und wünschten weiteres Material. Viele Schülerinnen und Schüler (und deren Eltern) sind vermutlich wegen fehlender Kontrolle/Steuerung des Lernprozesses durch die Lehrkräfte überfordert oder weniger motiviert, so dass sie kaum oder wenig zielgerichtet arbeiten.

Die Schülerinnen und Schüler erhalten von uns daher künftig Arbeitspläne mit konkreten Lernaufgaben für jeweils eine Woche. Pflicht- und Wahlaufgaben sind deutlich gekennzeichnet. Als Lern- und Organisationsform hierfür nutzen wir das Tool „Padlet“ (padlet.com). Die Padlets werden wöchentlich aktualisiert. 

Eine weitere strukturelle Unterstützung bietet der ebenfalls auf den Padlets ausgewiesene „Stundenplan“, der in Anlehnung an den Schulalltag (jedoch deutlich reduziert) das Lernen zu Hause zeitlich und inhaltlich steuert. Hier sind „Fachstunden“ im Zeitraster ausgewiesen und bieten somit einen konkreten Vorschlag zur Einteilung der Unterrichtszeiten zuhause.

Schließlich können auch aktuelle allgemeine Informationen zum Lernprozess mit den Padlets verteilt werden.

Den Familien wurde mitgeteilt, dass die Kinder zwei Stunden täglich an ihren Aufgaben arbeiten sollen.

Mit einem Wochenplan, eingebettet in einen virtuellen Klassenraum (Padlet) wird die Arbeit strukturiert.

Wochenplan für den 3. Jahrgang

Es werden bekannte analoge und digitale Arbeitsmaterialien genutzt.

Alle Schülerinnen und Schüler bekommen die Aufgaben über ihre digitalen Klassenräume über XSCHOOL. Per Hierarchie der Lernplattform sind Schülerinnen und Schüler automatisch den richtigen virtuellen Klassenräumen zugeordnet. 

Die Zugänge sind browserbasiert und über den PC, das Tablet oder das Smartphone möglich. 

Eine Bedienungsanleitung für Xscool wurde den Schülerinnen und Schülern, sowie Eltern zugeschickt.

Arbeitsmaterialien werden in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch, Französisch, Latein, Naturwissenschaften und in den WP-Fächern zur Verfügung gestellt. Damit es möglichst nicht zu einer Überforderung hinsichtlich des Aufgabenumfanges kommt, richten sich die Lehrkräfte nach dem wöchentlichen Stundenumfang des jeweiligen Faches. Neue Aufgaben sowie Lösungen werden spätestens bis zum Ende der jeweiligen Woche zur Verfügung gestellt.

Die virtuelle Hermann-Leeser-Schule nutzt sogenannte Kurse als virtuelle Klassenräume. Per Hierarchie der Lernplattform sind Schülerinnen und Schüler automatisch den richtigen virtuellen Klassenräumen zugeordnet.

Lehrerinnen und Lehrer können Aufgaben für ihre Klassen anlegen, die mit einer festen Bearbeitungszeit und einem fixen Abgabetermin versehen sind. Schülerinnen und Schüler schicken uns als Feedback, dass sich Lehrerinnen und Lehrer besser untereinander abstimmen sollten, damit es nicht zu einer Überforderung alleine durch den Umfang der Aufgaben kommt.

Lerninhalte bereitstellen

Einwegangebote sind wenig attraktiv und werden schnell langweilig. Einfach ein Video ins Netz zu stellen oder einen Link auf ein Erklär-Video oder so anzugeben, kann Teil einer Lösung sein. Zentral ist aber, dass die Schülerinnen und Schüler selbst etwas machen und sich untereinander vernetzen können – projektartige Arbeitsaufträge, digitale Lernprodukte

Praxis aus unseren Schulen

Wie geschildert, stellen die  Lehrkräfte den Lerngruppen Arbeitspläne (Padlets, padlet.com) zur Verfügung, die über einen Link an die Mailadressen der Eltern verteilt werden.

Das Arbeitsplan-Padlet ist gegliedert nach Fächern. Jeder Fachlehrer füllt seinen Bereich. 

Die Arbeitsaufträge beziehen die Lernmaterialien, die die Schülerinnen und Schüler bereits zu Hause haben (Arbeitshefte, Bücher etc.) mit ein. Ergänzend finden sich hier zusätzlich erstellte Arbeitsblätter (auch Arbeitsblätter aus Lehrermaterialien, als pdf eingescannt). 

Links zu ausgewählten, zu den jeweiligen Themen passenden Online-Materialien werden eingefügt. Teilweise können die Materialien von Lehrkräften bearbeitet werden. Kostenlose Angebote hierzu finden sich zurzeit reichlich (z.B. learningapps.org).

Einführungen in neue Themen erfolgen ggf. über Links zu Online-Tutorials/Erklärvideos (z. B. YouTube-Link) oder über von den Lehrkräften selbst erstellte Erklärvideos. 

Wir Lehrkräfte entwickeln zunehmend auch offenere, komplexere Aufgabenformate.

Momentan erarbeiten wir neue Lernaufgaben, bei denen die Schülerinnen und Schüler aktiv und produktorientiert arbeiten. Die digitalen Produkte werden dann in der Lerngruppe geteilt oder gar gemeinsam erarbeitet (Erklärvideo, kollaborativ erstelltes Padlet, digitales Protfolio, gemeinsam erstelltes eBook ).

Mit der Schulschließung wurden die Ascheberger und Davensberger Grundschülerinnen und -schüler mit ausreichend Arbeitsmaterial versorgt. 

Analoge Arbeitsmittel

In der Lambertusschule wurden die Unterrichtsmaterialien so ausgewählt, dass die Kinder möglichst selbständig üben und arbeiten können. Die Materialien werden an beiden Standorten genutzt. Die Kinder haben ihre Arbeitspläne, die ihnen gewohnte Arbeitsabläufe und Aufgabenstellungen präsentieren. Die Bücher und Arbeitshefte wurden von den Eltern, soweit sie nicht in den Schultaschen der Kinder waren, abgeholt.

Digitale Arbeitsmittel

Die Lambertusschule nutzt mehrere digitale Lernmittel, z.B. Padlet als digitale Pinnwand für ein virtuelles Klassenzimmer.

In dieser Zeit besonders wertvoll zeigten sich die Online-Angebote ANTON-Schule, Antolin und Leseludi. Sie ermöglichen es den Lehrerinnen und Lehrern, individuelle Arbeitspläne zu erstellen und geben eine genaue Rückmeldung über die absolvierten Übungen und die erbrachten Leistungen.

Aus dem Homeoffice stellen die Kolleginnen und Kollegen ihre Materialien in der Dateiablage des jeweiligen Klassenraumes zur Verfügung. Die Schülerinnen und Schüler haben nur Zugriff auf ihren zugewiesenen Klassenraum. 

Bei der Auswahl der Lerninhalte werden die Checklisten und entsprechende Arbeits- und Übungsblätter zum Selbstlernen zur Verfügung gestellt. 

Zudem werden digitale Ressourcen wie LearningApps, Youtube, Edmond NRW und andere genutzt. 

Häufig werden die Arbeitspläne auch durch projektartige Wochenaufgaben ergänzt. Dazu gehört das Erstellen von digitalen Plakaten, das Drehen von Erklärvideos und das Lernen mit Hilfe von Modulen der pädagogischen Videoplattform Edmond NRW (hier das Onlinepaket von „Die Welle“ und „Tschick“).

Lehrerinnen und Lehrer stellen aus dem Home-Office ihre Materialien in der Dateiablage von itslearning zur Verfügung. Es sind in der Vielzahl Übungsaufgaben. Zudem werden weitere digitale Ressourcen, wie z.B. scook oder sofatutor genutzt. Über Webinare für das ganze Kollegium werden weitere Möglichkeiten der Aufgabenformate vorgestellt.

In Einzelfällen gibt es aber schon Ansätze, die Einweg-Angebote durch projektartige Aufgabenstellungen zu ergänzen.

Oder Schülerinnen und Schüler bekommen die Aufgabe, digitale Produkte zu erstellen. Hier müssen wir uns alle noch weiter entwickeln.

Lernprozesse begleiten

Geben Sie Feedback zu den Arbeiten bzgl. Fortschritt, Arbeitsformen, Inhalt, Form und Korrektheit – Kommentare, Video-Feedback, Videokonferenz

Praxis aus unseren Schulen

Der Lernprozess wird von den Lehrerinnen und Lehrern zum einen, wie dargestellt, über die Lernplattform Padlet initiiert. Hier werden allgemeine Information zum Lernprozess und die Lernaufgaben strukturiert und übersichtlich dargeboten.

Eine Rückmeldung oder Überprüfung der Schülerleistungen ist folgendermaßen angedacht: 

Die Schülerinnen und Schüler können ausgewählte „analoge“ Lernergebnisse digitalisieren (fotografieren/scannen) und dann per Mail der Lehrkraft zukommen lassen. Die Rückmeldung durch die Lehrkraft kann ebenfalls auf diesem Wege erfolgen.

Die eingesetzten Online-Materialien und Lernspiele beinhalten größtenteils eine Lösungshilfe und sorgen somit für ein Feedback zur Lernleistung. Z. T. ist auch eine Rückmeldung über die Schülerleistungen an die diese Seite verwaltende Lehrkraft möglich.

Geteilte Dokumente und gemeinsam erstellte digitale Produkte (die ja, wie angedeutet, in Planung sind) beinhalten schon das Feedback. 

Wir wollen aber mehr: Da Messenger-Dienste bei der Altersgruppe unserer Schülerinnen und Schüler noch nicht intensiv genutzt werden, die „persönliche Kommunikation“ über Audio/Video uns aber sehr wichtig erscheint, bieten die Lehrkräfte der St. Georg-Schule künftig zu festgelegten Zeiten Videochats für Lerngruppen an. (s. o.). Dadurch wird der soziale Kontakt, der für Kinder dieser Altersstufe besonders wichtig ist, zumindest ansatzweise nachgestellt. Auch können hier Fragen und Probleme zum Lernprozess erörtert werden und Beiträge von Lehrern und Schülern die Planung des weiteren Lernprozesses unterstützen.

Dies ist ein freiwilliges Angebot an die Schülerinnen und Schüler, wobei wir selbstverständlich akzeptieren, wenn Schülerinnen oder Schüler sich nicht am LifeChat beteiligen wollen.

Die Rückmeldung erfolgt derzeit über Elternbriefe oder über die Dienst-Email. Eine weitere Möglichkeit bietet auch die Emailfunktion von Antolin, die den Kindern erlaubt, ihren Lehrern zu schreiben und Post von diesen zu bekommen.

Die Rückmeldemöglichkeiten der Onlinetools Anton und Leseludi (s.o.) wurden schon erwähnt. Gleiches gilt für die oben schon erwähnte App Edkimo, die Feedback, Partizipation und Evaluation im Lernprozess ermöglicht.

Zur Zeit findet der Austausch hauptsächlich über die Dienstemail der Lehrkräfte statt. Das ist der bekannte und gewohnte Weg für die Schülerinnen und Schüler bei Fragen an ihre Lehrer. Vereinzelt werden auch Messengerdienste genutzt oder Videochats mit Schülerkleingruppen gestartet.  Es ist eine große Herausforderung für Schule Schülerinnen und Schüler ohne die gemeinsamen Zusammenkünfte im Unterricht im Lernprozess zu begleiten. Wir stellen aber auch fest, dass unsere Schülerinnen und Schüler aufgrund ihrer vielfältigen Erfahrungen  im Bereich des selbständigen Lernens gut auf die neue Aufgabe des digitalen außerunterrichtlichen Lernens vorbereitet sind. 

Der Chat als Kommunkations- und Feedback-Kanal ist der Favorit der Schülerinnen und Schüler. Schnell, direkt und in Kombination mit den Kommentaren zu den Aufgaben, fühlen sie sich gut begleitet. Allerdings wird „Unterricht vermisst“ und es fehlt der „persönliche Austausch im Klassenraum“. Es ist eine Herausforderung für Lehrerinnen und Lehrer ihre Schülerinnen und Schülern im Lernprozess zu begleiten, wenn ein persönlicher Kontakt nicht möglich ist. Auch hier können wir uns noch weiter entwicklen, obwohl die Elternpflegschaft uns „auf einem guten Weg“ sieht.

Quellenangabe:

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